Kaum verwunderlich, wäre das einzig zu Besprechende am Mittagstisch heute Fußball gewesen, respektive die glanzlose Darbietung der Nationalmannschaft am gestrigen Mittwoch. Doch um das runde Leder ging es nicht. Viel mehr kamen wir auf die echte Religion zu sprechen, auf Katholiken und Protestanten, auf den Glauben, die Heirat und die Wahl des Nachnamens (der Frau), auf die Taufe und den Ablasshandel, auf Martin Luther und die Kirche als wirtschaftendes Unternehmen. Da saßen also zusammen: ein Protestant, ein Katholik, ein ausgetretener Katholik und ein Atheist per Geburt. Dennoch einigten wir uns auf einen Kompromiss. Falls es ihn gibt, den lieben Gott, wird er – seiner Allwissenheit geschuldet – den Menschen immer nur nach seinem Menschsein beurteilen können, nie nach seinem Christsein. Sehr versöhnlich, wie ich finde.

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