Mir wird gerne vorgeworfen, ich sei immer „dagegen“. Fast ausnahmslos bezieht sich diese Kritik auf meine Meinung zu einschlägigen Zeitgeist-Themen, von der jeweiligen Idee bis zum Instrument. Die Wahrheit ist: Ich bin nicht immer „dagegen“, ich bin nur nicht bedingungslos „dafür“, bloß weil Personen mit bestimmten Merkmalen, irgendwelche Vereine oder Menschen, die weniger von ihren klugen Gedanken als von ihren Reichweite zehren, erklären, diese oder jener Aktion, Maßnahme oder Veränderung sei im Sinne einer „guten Sache“.
In diesem NZZ-Text – der Anlass für diesen Post ist – geht es primär um die Corona-Maßnahmen. Aber das Muster, das darin beschrieben wird – wie Totalitarismus entsteht – lässt sich auch gut auf andere Bereiche übertragen. Am Anfang der Unfreiheit steht nämlich immer die „gute Absicht“. Deshalb lohnt es sich in der Regel auch, wachsam zu sein, wenn die „gute Absicht“ von Handelnden zum Kernargument ihres Handelns erhoben wird – und am besten solange „dagegen“ zu sein, bis man restlos überzeugt ist, dass ein „dafür“ nicht auch ein Schritt in die Unfreiheit ist. (via LinkedIn)